Taipeh Tagebuch

Ruben wieder Druben

Tag: Taipei

In God We Trust

BildGebetsraum

Eine der Kuriositäten, die ich auf meinem Flug nach Singapur auf dem Flughafen von Taipeh entdeckt habe.

So friedlich sieht man die Weltreligionen selten vereint. Die buddhistische Swastika irritiert mich als Deutschen immer wieder. Oft an Tempeln oder auch vegetarischen (da buddhistischen) Restaurants zu sehen. Der Fachmann mag erkennen, dass die Swastika in die andere Richtung „läuft“. Ich zucke trotzdem oft im ersten Moment etwas zusammen.

Korbflechten

Kuriosität Nummer 2 war eine kleine Ausstellung zur Tradition des Flechtens auf Taiwan. Neben diesem lustigen Korb-Drachen, zum Warmhalten von Teekannen gedacht, gab es auch geflochtene Spielzeugtiere.Bild

Artikel „Deckelgeschosse in Taipeh“

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Hier mein Artikel über taiwanische Deckelgeschosse in Taipeh für das Deutsch-Chinesische Kulturnetz (Goethe Institut):

http://www.goethe.de/ins/cn/lp/kul/mag/ins/de10766742.htm

Das Ganze gibt es auch auf Chinesisch:

http://www.goethe.de/ins/cn/lp/kul/mag/ins/zh10766742.htm

Taipeh – Hongkong

4.30 Uhr – wie ich frühe Flüge hasse!

Ich gehe raus auf die Strasse. Es regnet. Das erste Taxi fährt erst an mir vorbei, dann bremst es scharf. Der Fahrer sieht aus wie ein echter Gangster, ein Kahlkopf. Ich sag: Zum Bahnhof. Er: Zu welchem Bahnhof. Ich: Taipeh. Er: Gut. Wir fahren los. Das Radio läuft, was ist denn das für ein Lied?!? Ich traue meinen Ohren kaum, es gibt Jeanny auch auf Taiwanesisch! Kein Zweifel, die Melodie, das Einspielen der Nachrichtensprecherin, die abwechselnden Gesangs- und Sprecheinlagen. Es ist Jeanny auf taiwanesisch. Leider kennt mein Gangsterfreund das Lied nicht. Mal sehen, ob ich noch rauskriege, wer das singt!

Zweite Überraschung läuft in  Taxi Nr.2, dass ich von der Busstation nehme (er will nur 5 € zum Flughafen, fast so günstig wie der Bus) eine blonde Dame steht auf der Bühne, chinesisch untertitelt, und spricht deutsch(!). Mein Taxifahrer Nr.2 findet die Musik ganz toll, ich habe keine Ahnung, wer das ist. Google verrät mir später: „Helene Fischer“, grau- und seltsam! Denn in einem Taxi zum Taipeher Flughafen zu sitzen und deutschen Schlager auf die Ohren zu bekommen, nachdem man schon die taiwanesische Version von Jeanny gehört hat, riecht nach Filmriss!

bombNun sitze ich auf dem Flughafen, viel zu früh, und frag mich, was mich heute noch so erwartet …

Das Foto zeigt eine Installation am Flughafen. Irgendwie sehen die Dinger aus wie Bomben und die Vögel darüber wie Bomber. Beabsichtigt?

Pastel de nata

dantaEine meiner Lieblingsnachspeisen in China und Taiwan is der sogenannte Danta蛋塔. Hier das Riesenschild von einem Laden ganz in unserer Nähe. Was ich bis vor kurzem nicht wusste, die Dingers kommen aus Portugal, wo sie Pastel de nata heißen, und kamen wohl über Macau nach China. Egal woher, die sind saulecker!

Grün, ja grün …

EOrganic marketine Freundin hat mich zu einem Bio-Markt hier in Taipeh mitgenommen. Der findet jede Woche statt und zwar in Gongguan, in der Nähe der Taida, auf dem Weg zum Fluss, kurz vor dem Wasserpark. Wie die Freundin mir erzählte, fehlt den Bauern in Taiwan noch ein Markt für ihre unbehandelten Produkte, deshalb haben sie sich zusammengeschlossen und verkaufen hier jeden Samstag ihre Sachen. Ganz hinten spielt noch ein junger Mann mit der Gitarre seine fröhlichen Lieders. Hier auf dem Foto sieht man einen Stand, wie man ihn vielleicht auch bei uns sehen würde, allerdings gibt es auch Bio-Bananen aus Taiwans Süden, oder Maracuja, Tofu, Joghurt aus Sojabohnen und jede Menge Tee aus den Plantagen kurz hinter Taipei, bei Pinglin. Die Atmosphäre war sehr nett, es gab kostenlose, leckere Gemüse-Tofu Suppe. Leider hat es geregnet und es waren nicht so viele Leute da. Aber ein guter Tipp, für jeden der in Taipeh Bio-Gemüse kaufen will!

Andere Länder, andere Sitten?

Anti spyDieses Schild habe ich in einer Metro-Station entdeckt. Es weißt darauf hin, dass die Angestellten regelmäßig nach versteckten Kameras auf den Toiletten suchen! Für den Notfall gibt es auch noch einen Alarmknopf ausserhalb des Waschraums. Puh, da kann ich mir ja, wie die Frau unten rechts, beruhigt die Hände waschen!
What happened on the toilet, stays on the toilet!

Piggy Gonzales

In dem kleinen Park vorm Haus, wo ich am liebsten Taichi mache, gab es Besuch. Ich traute meinen Augen nicht so recht, als ich um die Ecke bog. Ein abstruses Bild, ein dickes Hausschwein, ich nenne es mal Piggy, lag genüsslich auf der Seite. Eine Frau mit Sonnenschiebermütze lag daneben und zupfte an der Haut des Tieres. Vor dem Kopf von Piggy stand ein Schirm gegen die Sonne, unter ihm eine Matte, über ihm eine Decke.

Als die Frau dann mal kurz verschwand, konnte ich mir Piggy mal ein wenig genauer ansehen. Mir ist völlig unklar, wie die Frau und ihr Freund sich in dieser Stadt bewegen. Denn Piggy ist riesig! Er kriegte dann auch Hunger und durchwühlte die Tüten neben ihm, bis er etwas Essbares gefunden hatte. Dafür kriegte er dann später Prügel. Doch ihm wart nicht lange böse, es wurde sich wieder versöhnt und Frauchen umarmte ihn. Das ganze wirkt sehr wie eine „Partnerschaft“.

Die Frau kennt mich mittlerweile, da ich recht oft in dem Park bin, und fragte mich mal, ob ich einsam sei. Uahhhhh danke, aber ich will kein Schwein werden!

Formosa 900 – rund um Taiwan I

Sport Frei

Heute startete die Tour Formosa 900. In 9 Tagen geht es einmal um die Insel. Es sind 10 Teams gleichzeitig unterwegs. Wir fahren im Uhrzeigersinn erst einmal die Ostküste nach unten und dann die Westküste wieder hoch. Alle anderen Mannschaften radeln entgegengesetzt. Die Route beträgt etwa 900km und geht von Taipeh nach Luodong-Ruisui-Zhiben-Checheng-Kaohsiung-Jiayi-Taichong-Hsinchu und wieder Hsindian. Jede Truppe startet ein einer der Etappen. Wir sind in Taipeh losgefahren. Unterwegs trifft man sich dann ab und zu. Wie heute etwa zum Mittagessen.

Fahr Rad

Das ganze ging recht zeitig los. Sieben Uhr dreissig war schon Abfahrt. Alles war sehr gut organisiert. Die Fahrräder und das Equipment lagen bereit vor dem Rathaus, alles mit dem jeweiligen Namen versehen. Die haben mir ein sehr leichtes Aluminium Rad gestellt. Puh, zum Glück! Denn ausgerechnet die ersten 85km gehen in die Berge südlich von Taipeh in Richtung Yilan. Steigung 9%, keine Ahnung, ob das viel oder wenig ist. Aber es war anstrengend. Das Rad würde ich gern behalten. Fährt sich echt toll!

Tee und Berge

Fotos habe ich leider kaum gemacht, da ich die ganze Zeit am strampeln war. Morgen muss ich mal mehr den Journalisten/Touristen raushängen lassen und ab und zu auch anhalten. Heute war ich „Rennfahrer“! 😉 Toll waren auch die langen Abfahrten, wo schon einmal 45km/h auf dem Tacho standen, bevor ich die Bremse anzog. Wir sind unter anderem durch die Stadt Pinglin gefahren. Ringsherum waren Teeberge und in der ganzen Stadt ein Teeladen neben dem anderen. Zum Mittag gab es dann auch frittierte Teeblätter, eine Spezialität der Gegend. Rechts blickten wir meistens in tiefe Täler, die Berge wolkenbehangen und mit dichtem Grün versehen. Hier auf dem Bild ist der Blick in Richtung Yilan zu sehen, kurz vor der letzen Abfahrt. Dann wurde es flach auf den letzten Kilometern.

Team

Die Mannschaft ist bunt gemischt. Wir sind im Medien-Business Team. Also viele Leute von Giant, Medienvertreter, aber auch Politiker wie etwa der Bürgermeister aus Ehime, Japan. Der wurde dann auch überall mit Mediengewitter empfangen. Wir werden ausserdem total behütet. Fahrer vorne, Fahrer hinten. Mannschaftswagen mit Bananen und Schokoriegeln. Komme mir vor wie ein professionelles Team, was wir natürlich überhaupt nicht sind. Bis auf unsere Begleiter. Das alles wird gesponsert von Giant, welche auch sonst Fahrradtouren durch Taiwan anbieten.

Und vor dem Start gibt es obligatorischen Frühsport!

Art Taipeh 2012

Heute startete die ART Taipei 2012 im World Trade Center nahe des 101! Mir hat sie sehr gefallen. Bin da für Stunden herum gelaufen und habe an die hundert Fotos geschossen. Am Ende war es immer noch nicht genug! Fand sie viel besser als die Art Beijing dieses Jahr, auch wenn ich ohne die nette Gesellschaft von Norbert, Ronnie und Liji auskommen musste! Anders als in Peking fühlte ich einen sehr starken japanischen Einfluss. Obwohl Japan sich mit China und Taipei die Waage hält was Aussteller angeht. Das Bild hier ist von einer japanischen Künstlerin, deren Namen ich natürlich nicht behalten habe. Eigentlich durfte man das gar nicht fotografieren, das habe ich erst mit dem Abdrücken gesagt bekommen. Wer die Chance hat, es lohnt sich definitiv hinzugehen. Habe lange nicht mehr so viel Spass gehabt moderne Kunst anzusehen. Es sind viele Zuschauer da, aber nicht so viel wie in Peking etwa. Alles ganz angenehm, man kann ungestört Fotos machen und sich mit den Galleristen unterhalten. Schwerpunkt sind Malerei, danach kommen Fotographie, Plastiken und Medien Installationen. Viele Sachen hatten Charme, Einfallsreichtum und zeigten Können. Also wirklich Kunst und nicht Kommerz!

Kaffeesatz und Liverpool

Mein erster Artikel ist unter dem Namen „Dring it – wear it“ in der Deutsch-Chinesischen-Allgemeinen erschienen. Er handelt vom Taiwanesischen Hightechfaser Hersteller Singtex, welcher ein Material (SCafé) entwickelt hat, was aus Kaffeesatz und PVC-Flaschen besteht. Das ganze kommt etwa in den aktuellen Trikots des FC Liverpool zum Einsatz. Neben geruchsneutralisierenden Eigenschaften trocknet es zum Beispiel sehr schnell.

Die Fabrik verarbeitet eine halbe Tonne Kaffeesatz täglich, welchen sie bei großen Ketten hier auf Taiwan einsammeln. Für ein T-shirt werden etwa eine Tasse Kaffeesatz und 12 PVC-Flaschen verwendet. Kein Wunder also, dass die ganze Firma nach Kaffee roch als wir sie besuchten. Es gab dann auch, zur Freude meiner Begleiter, jede Menge davon bei der Pressevorführung.